Wie schlechter Schlaf unsere Leistungsfähigkeit bei der Arbeit beeinflusst


Schlafmangel wirkt sich auf die Arbeitsleistung fataler aus, als viele denken. Je mehr Stress und Zeitdruck wir habe, desto weniger schlafen wir. Ca. 30 Prozent der Berufstätigen in Deutschland, Österreich und der Schweiz klagen über Schlafmangel oder Schlafstörungen. Dabei kann guter Schlaf den Gemütszustand, Motivation und kognitive Leistung durch eine ungestörte Nachtruhe verbessern. Doch nicht nur die Qualität des Schlafs, auch die Dauer ist von Bedeutung. Für manche Personen reichen 6-7 Stunden Schlaf, manche brauchen entgegen 8-9 Stunden täglich.

Die Schlafdauer ist insofern von hoher Bedeutung, als unser Gehirn alte Informationen mit neuen offenbar erst in der zweiten Hälfte der Schlafperiode miteinander verknüpft, in der es häufiger und länger zum so genannten REM-Schlaf kommt.

 

Die Ursachen für einen Schlafmangel

Wer sich vom Alltag beherrschen lässt, schläft schlechter:

Ständig auf dem Sprung zu sein, Lärm & Geräusche, Jetlag und Schichtarbeit sind Faktoren, die unsere Nachtruhe belasten.

Viele haben eine verschobene oder zumindest unnatürliche Schlaf-Wach-Phase:

Unser Leben folgt einer inneren Uhr, die sich nach dem Wechsel von Tag und Nacht richtet, Wachen und Schlafen steuert. Körperfunktionen und psychisches Befinden passen sich diesem fein abgestimmten. Wenn der Rhythmus nicht unserem Naturell entspricht oder permanent unterschiedlich ist, kann es zu chronischen Schlagstörungen kommen.

Weitere Ursachen können sein:

  • Stress in Alltag und Arbeit, psychische Belastung, Schichtarbeit, Jetlag und Reisen.
  • Ernährung, Alkohol, Nikotin und Koffein.
  • Mangelnde Bewegung: Bewegung ist wichtig, regt den Kreislauf an, hilft gegen Muskelschmerzen, Verspannungen und gesundheitlichen Schäden. Sport direkt vor dem Schlafen gehen sollte jedoch vermieden werden.
  • Unmittelbare Umgebung und Schlafzimmer: zu helle Umgebung, Materialien wie Matratze und Bettdecke, Kopfkissen. Stickige Luft, Abgase und Gerüche, Geräuschkulisse und Temperatur.

 

„Da beißt sich wohl der Fuchs in den Schwanz“

Denn hat man einmal Schlafmangel wirkt sich das negativ auf die Arbeit aus. Wie merken Sie, dass die unter akutem oder bereits chronischem Schlagmangel leiden?

Die häufigsten Symptome:

  • Nicht einschlafen können, in der Nacht aufwachen oder morgens nicht aus dem Bett kommen
  • Tagsüber oft müde, Gereiztheit und Gefühlsschwankungen
  • Unkonzentriertheit, Unruhe und Übelkeit
  • Kopfschmerzen, Augenringe

 

Doch wie wirkt sich das kurz oder langfristig auf die Arbeit aus?

Studien zeigen, dass die Leistungsfähigkeit bei Schlafmangel um 10 bis 50 Prozent abnimmt. Darunter entstehen Leitungsmängel, wie:

  • Blackouts in Meetings, Gesprächen und Vorträgen.
  • Vergesslichkeit z.B. bei Aufgaben und Terminen.
  • Schwierigkeiten bei längeren Meetings mit voller Aufmerksamkeit dabei zu sein
  • Probleme sich längeren intensiven Aufgaben konzentriert zu widmen ohne sich von anderen Dingen ablenken zu lassen.
  • Schlechtere Reaktionszeiten. Im manchen Jobs ist dies unheimlich wichtig. Wenn Sie in Problemfällen zu langsam reagieren, kann das wirtschaftliche oder persönliche Schäden errichten.

 

Behandlung von Schlafstörungen & -mängel

Anstatt Ihr Arbeitspensum zu steigern, sollten sie zunächst schauen, dass Sie einen gesunden und ausreichenden Schlaf haben.

  • Schauen sie sich mit Hilfe eines Arztes psychische bis hin zu physische mögliche Einflussfaktoren an und probieren die viele Maßnahmen dagegen aus. Bis sie wissen was sie zum Schlafmangel treibt.
  • Nehmen Sie sich 1-2 Stunden vor dem Schlafen gehen Zeit für sich. Zeit ohne Arbeit und ohne Handy oder Computer, in der Sie entspannen können. Lesen Sie ein Buch, führen Sie ein Hobby aus, nehmen Sie ein Bad oder etwas entspannte Hausarbeit.
  • Achten Sie auf eine ausgeglichene Ernährung und vermeiden Sie Nikotin, Alkohol und Koffein soweit es geht.
  • Integrieren Sie jeden Tag etwas Bewegung in Ihren Alltag. Es muss nicht gleich Leistungssport sein. Es reicht auch, wenn Sie in der Mittagspause die Zeit nutzen und einen Spaziergang machen.
  • Schaffen Sie sich eine gleichmäßige Schlaf-Wach-Phase, indem Sie regelmäßig zur selben Zeit aufstehen und zu Bett gehen - sofern es natürlich der Job zulässt.

 

Oder wie Goethe einst schon sagte:

"Süßer Schlaf! Du kommst wie ein reines Glück ungebeten, unerfleht am willigsten. Du lösest die Knoten der strengen Gedanken, vermischest alle Bilder der Freude und des Schmerzes, ungehindert fließt der Kreis innerer Harmonien, und eingehüllt in gefälligen Wahnsinn versinken wir und hören auf zu sein. "

- Johann Wolfgang von Goethe