Gruselige Halloween-Monster: Wie viel Angst ist gesund für Kinder?


„Buuuh! Süßes oder Saures?“ Halloween steht vor der Tür und alle Geister, Vampire, Werwölfe sowie andere gruselige Gestalten geistern durch die Straßen.

Halloween sollte hauptsächlich Spaß machen, aber für viele Kinder ist der Gruselfaktor einfach zu groß. Manche Masken und Verkleidungen sehen zum Fürchten aus. Ein unheimlicher Schatten, ein gruseliges Gesicht oder eine fiese Fratze kann für Kinder schrecklich bedrohlich wirken.
Am 31.Oktober werden für viele Kinder ihre tiefsten und angsteinflößenden Albträume wahr!

 

Wie viel Schreck ist eigentlich erlaubt?

Weglaufen, schreien, weinen oder kämpfen – die Reaktionen sind ganz unterschiedlich. Ängste gehören zur kindlichen Entwicklung und lassen sich nicht immer vermeiden. Die Auslöser von Ängsten sind verschieden. Mal ist es das böse Schneemonster in einem Kinofilm oder die böse Hexe aus einem Buch, welche für manche Kinder angsteinflößend wirken und nachts zu Albträume führen.

Auch Verhaltensexperten und Erziehungsberater sagen, dass eine Angstreaktion eine normale und wichtige Warnung ist, die vor Gefahren schützt. Die Angst ist ein Teil einer gesunden Entwicklung und ist sehr wichtig, damit Kinder selber lernen, die Welt wahrzunehmen und ein Gespür für die echten Gefahren entwickeln zu können. Außerdem lassen sich nicht alle angsteinflößenden Situationen umgehen oder vermeiden. Halloween wird weltweit gefeiert und ob man will oder nicht, die „gespenstigen Gestalten“ laufen frei herum.

 

Wie wirken sich Ängste auf das Schlafverhalten der Kinder aus?

Wie viel Grusel ein Kind verträgt, lässt sich nicht pauschal sagen. Darauf gibt es keine generelle Antwort. Zum einen hängt das vom Wesen und Charaktereigenschaften und zum anderen von der elterlichen Erziehung, die ein Kind genießt, ab.

Demnach gibt es sehr ängstliche Kinder und andere, denen mehr zuzumuten ist.

Die Ängste der Kinder sollten auch keinen Fall unterschätzt werden! Es ist wichtig, den Ernst der Lage zu verstehen. Die Fantasie von Kindern ist groß und dementsprechend auch die Angst, wenn sie allein im Bett auf jedes Geräusch lauschen und glauben, unter dem Bett verstecke sich das böse Monster. Solche Verhaltensweisen und Stresszustände können zu Bettnässe, Albträume und Nachtschreck führen.

Der Nachtschreck (oder auch: pavor nocturnus) ist gerade für die Eltern sehr erschreckend, weil man nicht immer weiß, wie man sich zu verhalten hat. Der Nachtschreck tritt meistens bei Kindern zwischen vier und zwölf Jahren auf. Sie schrecken etwa eine bis drei Stunden nach dem Einschlafen mit einem lauten Schrei hoch und sind sehr ängstlich und erregt. Die Kinder sind nicht ansprechbar und lassen sich auch nicht beruhigen. Bei einer solchen Situation wird vom Versuch das Kind zu wecken dringend abgeraten! Hier heißt es, Ruhe zu bewahren und dafür zu sorgen, dass das Kind sich nicht irgendwo verletzt. Alle Versuche das Kind körperlich anzufassen oder ruhig zu stellen sind eher kontraproduktiv! Sprechen Sie einfach mit ruhiger Stimme auf das Kind ein und stellen Sie sich zwischen das Kind und allem, was ihm gefährlich werden kann, z.B. das Kopfteil des Bettes.

 

Was man gegen die Ängste der Kinder tun kann?

Sollten Ihre Kinder Ängste entwickeln, ist es wichtig, ihnen zu zeigen, dass Sie ihre Angst akzeptieren und ernst nehmen. Das Schlimmste, was Sie in einer für das Kind angsteinflößenden Situation sagen könnten, ist der Satz: „Du musst keine Angst haben!“ So zeigen Sie, dass Sie die Gefühle des Kindes nicht ernst nehmen und lassen somit das Kind mit seiner Angst ganz allein.

Die Nähe der Eltern ist sehr wichtig für die Kinder. Ebenso gut hilft über die Umstände zu sprechen, die Ihrem Kind Angst einjagen. Möchte dagegen Ihr Kind lieber nach Hause gehen und den Ort des Schreckens verlassen, dann sollten Sie das auch besser tun. Begleiten Sie Ihr Kind aus der stressigen und beängstigten Situation heraus und helfen ihm, selbst herauszufinden, dass es nichts zu fürchten gibt.

 

Was Sie noch tun können?

Gehen Sie mit einem guten Beispiel voran und verstecken sich nicht während der gruseligen Halloween-Zeit. Werden Sie zusammen mit Ihrem Kind aktiv! So können Sie Ihrem Kind zeigen, dass das Verkleiden Spaß macht und dass es in Wirklichkeit alles nur Schminke ist. Durch diesen Blick „hinter die Kulissen“ klären Sie dementsprechend Ihr Kind auf und es wird keine Angst haben vor den bösen Geistern, die an dem Tag nach Süßigkeiten jagen werden.

Sollte Ihr Kind vor einer bestimmten Halloween-Maske Angst haben, hilft es manchmal diese Angst gerade dann zusammen zu konfrontieren. Bitten Sie einfach das Kind mit der Maske, diese abzunehmen und zeigen Sie Ihrem eigenen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt und dass Sie jederzeit hinter ihm stehen.

Versuchen Sie auch Ihren Kindern Freude und Spaß durch schöne lustige, bunte Halloween-Partys mit Spiele zu vermitteln. Gerade an Halloween-Spiele gibt es eine riesengroße Auswahl für Groß und Klein!

Sollten Sie jedoch feststellen, dass Ihr Kind eine richtige Panikattacke oder so ausgeprägte Ängste bekommt, welche sein ganzes Verhalten und Alltag prägen, sollten Sie sich dringend professionelle Hilfe holen. Mann sollte ein solches Verhalten immer ernst nehmen!